17.12.2022
  • Aktuelles

Die Feuerwehren der Landkreismitte ziehen Bilanz

Drei neue Kinderfeuerwehren gegründet – Teils spektakuläre Einsätze

Traunreut. Die Feuerwehren der Landkreismitte sind im sogenannten Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 5“ zusammengefasst. Zur diesjährigen Dienstbesprechung hatte Kreisbrandinspektor Martin Schupfner zusammen mit den beiden Kreisbrandmeistern Albert Rieder und Stefan Helmel in den Dorfwirt in St. Georgen geladen, um das Jahr Revue passieren zu lassen und über Neuerungen zu informieren. Besonders erfreut zeigten sich die Verantwortlichen über die Entwicklung der Kinderfeuerwehren sowie über den positiven Trend bei den Leistungsabzeichen.
36 Frauen und Männer haben das Leistungsabzeichen „Löscheinsatz“ abgelegt, 61 die „Technische Hilfeleistung“ und 21 Nachwuchskräfte sind zum Jugendleistungsabzeichen angetreten. „Damit haben wir eine Steigerung von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wenn wir auch noch nicht das Niveau vor den Coronajahren erreicht haben, so sind wir doch auf einem guten Weg“, informierte Martin Schupfner die Feuerwehrvertreter im Saal sowie den Zuhörern der Videokonferenz.
In Hart, Ising und Traunstein haben sich jeweils eine Kinderfeuerwehr gegründet. „Es freut mich, dass es nun gleich drei Gruppen im Fünferbereich gibt. Wer in den Feuerwehren mit dem Gedanken spielt eine weitere zu gründen, der kann sich gerne melden“, so der Kreisbrandinspektor. In Surberg hatte es zudem Kommandantenwahlen gegeben. Dabei bestätigten die Aktiven Stefan Burghartswieser im Amt. Neuer Stellvertreter ist ab dem kommenden Jahr Georg Spiegelsberger. Der bisherige „Vize“ Bernhard Wimmer ergänzt die Kommandantenriege als 2. Stellvertreter. 
„Die Stadt Traunstein hat viel Geld in die Hand genommen und die Feuerwehren Hochberg und Traunstein mit modernen Löschfahrzeugen auszustatten“, freute sich der Kreisbrandinspektor. Bei der Feuerwehr Hochberg wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug 20 Katastrophenschutz (LF 20 KatS) stationiert und in Traunstein kann man auf ein neues Tanklöschfahrzeug 4000 (TLF 4000) zurückgreifen.


Einsatzmäßig waren die Feuerwehren auf sehr vielfältige Weise gefordert. Gleich am 05.01. kam es in Haslach zu einem Wohnungsbrand Am 22.04. brannte es in einer in Bäckerei in Stein. Für Aufsehen sorgte auch ein Gefahrguteinsatz in Traunstein. Ein Stoffaustritt im Industriegebiet führte zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften. In Wolkersdorf geriet am 14.7. eine Erntemaschine auf einem Feld in Brand und in Nußdorf brannte ein Traktor bei Erntearbeiten am 21.7. Nur wenige Tage danach mussten die Feuerwehren aus dem Bereich erneut ausrücken – ein Auto kam von der Fahrbahn ab, durchbrach den Zaun des Umspannwerks Wolkersdorf und kam erst zwischen den Trafos zum Stehen. Erst vor wenigen Tagen kam es dann noch zu einem weiteren „ABC-Alarm“ an einer Bildungseinrichtung in Traunreut, bei dem die Feuerwehren mit einem Großaufgebot gefordert waren.
Der Kommandantensprecher des Bereichs 5/2, Florian Ettmayr, wurde in die Kreisbrandinspektion berufen. Deshalb müssen die Feuerwehren Matzing, Pierling, Stein, Traunwalchen, Traunreut sowie die Werkfeuerwehr BSH Traunreut einen neuen Sprecher wählen. „Machts euch also Gedanken, wer dieses Amt übernehmen möchte“, forderte Martin Schupfner die Vertreter auf. Bei den Feuerwehren im Bereich 5/1, also Surberg, Traunstein, Hochberg, Haslach, Wolkersdorf, Kammer, Nußdorf, Hart, Chieming und Ising bleibt Christian Schulz (Traunstein) als Kommandantensprecher weiter im Amt.
Die Mitglieder der Feuerwehr-Führungsstelle „Chiemsee“ sind mittlerweile gut eingespielt. „Neue Gesichter sind aber hier auch gerne gesehen. Es müssen nicht unbedingt Kommandanten sein, die Aufgabenpalette ist sehr vielfältig“, informierte Martin Schupfner. Der Fach-Kreisbrandmeister Florian Ettmayr informierte aus dem Lehrgangsbereich unter anderem darüber, dass man nun gezielt darauf achte, dass man diese auch privat nutzen kann. So hat unter anderem der „Motorsägen Führerschein“ auch im häuslichen Umfeld Gültigkeit und der geplante Erste Hilfekurs soll auch für die Fahrzeugführerscheine anerkannt sein.
Kreisbrandrat Christof Grundner informierte unter anderem darüber, dass die Anzahl der Feuerwehren im Landkreis Traunstein gleichgeblieben sei, es aber zu einem Anstieg der Aktiven gekommen ist. „In unseren 80 Feuerwehren sind derzeit rund 4.700 Aktive beheimatet“, freut er sich und schob hinterher, „dass derzeit 24 Feuerwehren von der neuen Möglichkeit Gebrauch gemacht und einen zweiten Stellvertreter gewählt haben“. Außerdem gab er bekannt, dass die g-GmbH einen Sachbearbeiter für Büroangelegenheiten einstellen wird und auch den Ehren-Kreisbrandmeister Josef Linner für das Lehrgangswesen einsetzt.
Für das am Kreisbauhof geplante „Zentrum für den Brand- und Katastrophenschutz“ wurde mittlerweile Baurecht geschaffen. „Derzeit laufen die Detail- und Finanzplanungen für dieses Projekt“, informierte der Kreisbrandrat. Mit der Fertigstellung hat man dann einen zentralen Ort geschaffen, indem Ausrüstung und Geräte gelagert werden können. Außerdem gab Grundner bekannt, dass die Fördermittel für die Sirenen Förderung des Bundes derzeit allesamt ausgeschöpft sind und man derzeit nach Finanzmitteln im Bundeshaushalt sucht, damit die offenen Anträge bewilligt werden können.


Großes Lob zollte Fach-Kreisbrandmeister Ingo Klepke den Ausbildern der Modularen Führungsausbildung. Insgesamt wurden in diesem Bereich 13 Lehrgänge angeboten. Dabei wurde unter anderem das Basismodul, Dokumentation und Lagekarte, das Einsatzleitermodul sowie das ganz neue Stabsmodul „EDP4“ durchgeführt. Gleichzeitig freute er sich, dass die vier Feuerwehr-Führungsstellen in Erlstätt, Rottau, Fridolfing und Trostberg mittlerweile etabliert sind und zusammen mit der sogenannten „Master Führungsstelle“ im Landratsamt sehr gut zusammenarbeiten.
Kreisfeuerwehrarzt Holger Hübner stellte den Feuerwehrvertretern die „neuen Spielregeln“ für die medizinischen Untersuchungen der Atemschutzgeräteträger vor. „Im kommenden Jahr wollen wir zusammen mit den Vertretern des Atemschutzes einen Infotag für Ärzte im Landkreis Traunstein anbieten, an dem sich alles um diese wichtige Untersuchung dreht“. Dr. Wolfgang Krämer wurde zum Kreisfeuerwehrarzt bestellt und wird sich zukünftig mit Holger Hübner um die ärztlichen Belange im Kreisfeuerwehrverband Traunstein kümmern und den Feuerwehren für Fragen zur Verfügung stehen.
Aus dem Jugendbereich von Martina Steinmaßl und Eva Pregler wurde bekanntgegeben, dass das Friedenslicht am 22.12. um 18 Uhr von den Feuerwehren aus Österreich in Tittmoning eintreffen wird und von dort aus den Weg in den Landkreis Traunstein findet. Im kommenden Jahr findet der Tag der Jugendfeuerwehr am 22.7. statt. Rund 250 Buben und Mädchen beteiligten sich in diesem Jahr beim 2. Jugendzeltlager in Ruhpolding. Dieses soll zukünftig im zweijährigen Turnus ein fester Bestandteil des Nachwuchses werden. Das nächste Mal ist es zwischen 19.7. und 21.7.2024 eingeplant
Fach-Kreisbrandmeister Hubert Hobmaier nutze die Möglichkeit einige Gesichter der Pressestelle vorzustellen, die unter anderem aus den Feuerwehren der Landkreismitte kommen. Neben Pressesprecher Peter Volk (Nußdorf) sind dies der Bereichspressebeauftragte Stefan Lohwieser (Haslach), Daniela Steiner (Traunstein) und Simon Endlicher (Hart) – beide Soziale Medien, Daniela Rottner (Hart) für das Lehrgangswesen und Conny Kübler (Traunstein), die das Radaktionsteam unterstützen.