30.06.2024
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Ehrenamt: „Unbezahlbar wichtig!“

Hunderte heimische Helfer haben angepackt – Der KFV Traunstein sagt nun DANKE

Landkreis Traunstein. Noch sind in vielen vom Hochwasser betroffenen Gemeinden nicht alle Aufräumarbeiten abgeschlossen, nicht alle Schäden beseitigt. Dennoch hat das Bayerische Hilfeleistungssystem einmal mehr bewiesen, dass die überwiegend ehrenamtlichen Helfer „ohne Wenn und Aber“ anpacken, wenn es erforderlich ist. Bayernweit waren rund 40.000 Helfer, allem voran die Feuerwehren, im Einsatz, um in den schwer getroffenen Gebieten Menschleben zu retten und Sachwerte zu schützen. Neben vielen Einsatzstellen in der Region wurden die heimischen Retter auch überörtlich im Einsatz.


„Es ist mir ein persönliches Anliegen, mich im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein bei den heimischen Rettern für ihr unglaubliches Engagement, ihre kompromisslose Hilfsbereitschaft und ihr großes Fachwissen zu bedanken“, so Kreisbrandrat Christof Grundner und betont aber auch, „dass dies ohne die Unterstützung der Familien oder das Verständnis der Arbeitgeber nicht möglich wäre“. 


Gleiches gilt für die Kommunen, den Landkreis Traunstein, den Freistaat Bayern, der Bundesrepublik Deutschland aber auch für den Landesfeuerwehrverband Bayern. Alle Verantwortlichen arbeiten seit vielen Jahren daran, die Ausrüstung insbesondere im Brand-, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz kontinuierlich zu verbessern und an die sich wandelnden Erfordernisse anzupassen. „Dies gilt auch für die Feuerwehren selbst, die sehr erfolgreich Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitglieder ergreifen und immer wieder Menschen in den Dörfern und Gemeinden für das Ehrenamt gewinnen“, freut sich Christof Grundner.


Vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen oder umgestürzte Bäume, dies waren die Hauptaufgaben für die Feuerwehren im Landkreis Traunstein. Damit sind der Chiemgau und Rupertiwinkel vergleichsweise glimpflich durch die „Wetterkapriolen“ Anfang Juni gekommen, wenngleich auch hier rund 250 Einsätze zu verzeichnen waren und etwa 500 Feuerwehrleute oft stundenlang gegen die Regenmengen angekämpft haben.


Andere Landkreise haben die enormen Regenmengen deutlich härter getroffen. Ganze Ortsteile sind binnen kurzer Zeit unter Wasser gestanden, Bäche und Flüsse über die Ufer getreten, Menschen mussten fluchtartig ihre Häuser verlassen, hunderttausende Sandsäcke wurden gefüllt, um das Hab und Gut der Menschen zu schützen.
Aus dem gesamten Freistaat Bayern eilten Helfer in die Krisengebiete, um den Menschen vor Ort zu helfen. Allein in den ersten Tagen nach der Flut, waren etwa 40.000 Frauen und Männer zahlreicher Hilfsorganisationen im Einsatz und haben manch dramatische Situation meistern müssen, oftmals war nur eine Rettung in letzter Minute möglich.


Der Landkreis Traunstein hat zur Unterstützung in den Krisengebieten über mehrere Tage hinweg mit einem Hilfeleistungskontingent, bestehend aus Feuerwehrleuten und dem Malteser Hilfsdienst, im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm geholfen. Darüber hinaus war ein weiteres Kontingent im Landkreis Freising im Einsatz. Mit Spezialgerät wurden Dutzende Keller leergepumpt, in denen Heizöl ausgelaufen war und sich mit dem Regenwasser vermischte. Mehrere Tage lang waren die heimischen Helfer dazu im Einsatz. Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks aus Traunstein, waren ebenfalls an verschiedenen Einsatzstellen überregional tätig.


„Mit minimalen Vorlaufzeiten haben unsere Ehrenamtler alles in die Wege geleitet, damit sie in die mehrtägigen Einsätze fahren und vor Ort helfen konnten“, sagt Christof Grundner und betont, „bei den meisten war gerade noch Zeit, dass sie die notwendigsten persönlichen Dinge eilig zusammenpacken, um anschließend schnellstmöglich zu den Abfahrtsstellen zu gelangen. Dieses persönliche Engagement eines jeden Einzelnen verdient daher den höchsten gesellschaftlichen Respekt und ein herzliches Vergelts Gott als Zeichen der Wertschätzung“, so der Kreisbrandrat.


Trotz aller Bemühungen das Arbeitsumfeld so sicher wie möglich zu gestalten hat ein bayerischer Feuerwehrmann im Einsatz sein Leben verloren. Eine weitere Einsatzkraft gilt nach wie vor als vermisst. „Dies ist natürlich aus Sicht der Hilfsorganisationen das Schlimmste, was passieren kann und deshalb wünschen wir insbesondere den Angehörigen aber auch den Kameradinnen und Kameraden vor Ort viel Kraft in diesen schweren Stunden“, so Christof Grundner.


Mit hohem persönlichem Einsatz und dem Engagement vieler Helfer ist es dennoch gelungen, dass die Arbeiten in den Schadensgebieten weitergelaufen sind, dies wertet der Traunsteiner Kreisbrandrat als deutliches Zeichen für die hohe Professionalität im Ehrenamt „und für all das bedanken wir uns im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein mit einem kleinen Plakat bei den Frauen und Männern, die in diesen Tagen aber auch über das gesamte Jahr hinweg ihre Freizeit in den Dienst des Nächsten stellen. Ehrenamt ist einfach unbezahlbar wichtig“, ist Christof Grundner überzeugt. Hob

Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein