23.02.2025
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Fast 1.200 Nachwuchskräfte in den heimischen Feuerwehren

Treffen der Jugendverantwortlichen in Siegsdorf – Nachwuchs zur Hälfte Weiblich

Siegsdorf. Rund 100 Vertreter der heimischen Kinder- und Jugendfeuerwehren folgten der Einladung des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein zum diesjährigen Treffen für die Nachwuchsarbeit der Feuerwehren in den Festsaal nach Siegsdorf. Die Verantwortlichen nutzen die Veranstaltung, um auf das abgelaufene Jahr mit mehreren Großveranstaltungen zurückzublicken, wagten aber auch einen Ausblick auf das nun angebrochene Jahr, in dem unter anderem der Tag der Jugendfeuerwehr in Pietling stattfinden wird. Sehr erfreut zeigten sich die Vortragenden über die Tatsache, dass in den Nachwuchsgruppen der Feuerwehren der Frauenanteil bei etwa 50 Prozent liegt.


Jan Schröter, der zuständige Fach-Kreisbrandmeister für die Jugend, zeigte sich begeistert von der großen Resonanz und blickte zunächst auf ein ereignisreiches Jugendjahr zurück. „Bei allen Veranstaltungen konnten wir uns einerseits über großes Interesse und anderseits über ein positives Feedback freuen“, so Jan Schröter. Gleichzeitig würdigte er das Engagement der Jugendbetreuer in den Feuerwehren, die sich sehr stark für die Entwicklung des Nachwuchses einsetzen.


Begleitet von einer Bilderpräsentation lies der Nachwuchsverantwortliche das vergangene Jahr Revue passieren und blickte dabei unter anderem auf den Bezirksentscheid der Jugendfeuerwehren, der in Tacherting erstmals im Landkreis Traunstein über die Bühne ging. Insgesamt 18 Mannschaften aus Oberbayern und dem benachbarten Österreich lieferten auf dem Sportplatzgelände spannende Wettkämpfe um die begehrten Tickets zum Landesentscheid.


Dreitägiges Nachwuchsfest am Chiemsee
Besonders das große Zeltlager vom 19. bis 21. Juli im Strandbad Seebruck direkt am Chiemsee hat einen bleibenden Eindruck bei den über 300 teilnehmenden Kindern und Jugendlichen und ihren Betreuern hinterlassen. Bei traumhaftem Sommerwetter war ein kurzweiliges und interessantes Programm geboten, das mit einem gelungenen Tag der Jugendfeuerwehr mit mehr als 500 Buben und Mädchen und der großen Siegerehrung seinen Höhepunkt fand.


Abgerundet wurden die Tage mit Livemusik, Sportangeboten, Zeltlager-Kulinarik und ausreichend Gelegenheit für eigene Aktivitäten. „Es war für die Teilnehmer richtig was geboten und dementsprechend positiv fiel die Resonanz am Ende aus“, freute sich Jan Schröter. 


Die Verantwortlichen des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein nutzen die Versammlung, um sich bei allen Beteiligten, den Ausrichtern der örtlichen Feuerwehren und den vielen Helfern, zu bedanken. „Ohne deren tatkräftige Unterstützung wäre eine solche Großveranstaltungen nicht möglich gewesen“, betonte der Jugendverantwortliche.


Friedenslicht kam bereits zum 25. Mal in den Landkreis
Die Fachberaterin für die Kinderfeuerwehren, Cornelia Kübler, lobte in ihrem Vortrag die hervorragende Nachwuchsarbeit in den derzeit zehn Kinderfeuerwehren des Landkreises und kündigte die bevorstehende Neugründung weiterer vier Kinderfeuerwehren noch in diesem Jahr an. Hier würden die Kinder schon früh an die Feuerwehr herangeführt, über Jahre hinweg in ihrer Entwicklung begleitet und ihnen dabei wichtige Grundlagen für die Feuerwehrausbildung aber auch wichtige Sozialkompetenzen an die Hand gegeben.


Weiter zeigte sie sich erfreut über die starke Beteiligung an der Friedenslicht-Aktion, die im vergangenen Jahr zum 25. Mal von den Jugendfeuerwehren durchgeführt worden war. Damit wurde durch den Feuerwehrnachwuchs ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und großes gesellschaftliches Engagement gesetzt.


Darüber hinaus informierte sie die Jugendwarte und Vertreter der Kinderfeuerwehren über die verschiedenen Möglichkeiten der Wissensüberprüfung beziehungsweis der unterschiedlichen Leistungsüberprüfungen und ermutigte die Ausbildungsverantwortlichen dazu, dass sie mit dem Nachwuchs daran regelmäßig teilnehmen.


1.171 Kinder und Jugendliche in den Feuerwehren
In einem weiteren Themenblock legte Kreisbrandrat Christof Grundner den Fokus auf die Entwicklung der Kinder- und Jugendfeuerwehren im Landkreis und erörterte anhand von Statistiken die zahlenmäßige Stärke des Feuerwehrnachwuchses im bayernweiten Vergleich. Stolz erwähnte er den Mädchenanteil in den Kinderfeuerwehren mit fast 57 Prozent und bei den Jugendlichen mehr als 48 Prozent. 


Die steigende Mitgliederzahl in den Kinderfeuerwehren stimme ihn zuversichtlich im Hinblick auf die Sicherung des Nachwuchses, da sich auch die Zahlen bei den Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren auf einem guten Stand eingependelt haben. Insgesamt dürfen sich die Feuerwehren im Landkreis Traunstein über ein Plus von 147 Nachwuchskräften freuen. Derzeit engagieren sich 972 Jugendliche und 199 Kinder bei den heimischen Feuerwehren.


„Um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren im Landkreis Traunstein weiterhin gewährleisten zu können, dürfen wir uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen“, betonte der Kreisbrandrat und ergänzte, „es gelte, auch in Zukunft die Nachwuchsarbeit voranzutreiben und genauso das Potential der Quereinsteiger zu nutzen“.


KFV-Portal mit vielen nützlichen Unterlagen
Auf den Schwerpunkt Ausbildung ging im weiteren Verlauf der zuständige Fach-Kreisbrandmeister Florian Ettmayr ein. Sein Hauptaugenmerk galt dabei der Modularen Trupp-Ausbildung (MTA), die sich als Grundlage für die weiterführende Feuerwehrausbildung etabliert hat. Er referierte über die Inhalte der einzelnen Module, die entsprechenden Lehrgangsvoraussetzungen und die Grundkenntnisse, die in den örtlichen Feuerwehren selbst erarbeitet werden müssen.


Als wichtiges Hilfsmittel hierfür präsentierte Florian Ettmayr einige Neuerungen im KFV-Portal, womit die Organisation vereinfacht und die Bereitstellung von Ausbildungsunterlagen und Lehrmitteln optimiert wird. „Es ist zwingend nötig, dass das Basiswissen vor Ort zu vermittelt wird, um so einen reibungslosen Lehrgangsbetrieb gewährleisten zu können“, betonte er in seinen Ausführungen.


Tag der Jugendfeuerwehr heuer in Pietling
Ein besonderes Lob erfuhren die Ausbilder und Organisatoren des Lehrgangswesens von einigen Jugendwarten, die sich für die Bereitstellung von Handouts und Lehrgangsunterlagen bedankten und die professionelle Arbeit der Verantwortlichen würdigten.


In der nachfolgenden Aussprache wurden weitere Wünsche und Anregungen vorgebracht und in der Versammlung diskutiert. Hierbei kamen Themenfelder wie der Bürokratieabbau oder die Digitalisierung zur Sprache. 


Mit dem Ausblick auf die geplanten Aktionen im Feuerwehrjahr 2025 endete die Veranstaltung. Am 19. Juli wird bei der Feuerwehr Pietling (Gemeinde Fridolfing) der Tag der Jugendfeuerwehr über die Bühne gehen. Im Frühjahr ist derzeit außerdem Jugendwarteausflug geplant. Abgerundet wird das Feuerwehrjahr mit der Übergabe des Friedenslichtes in Tittmoning.

Text und Bilder
Wolfgang Gasser, Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein