
- Einsatz
Kellerbrand in Überseer Gaststätte
Feuer im Bereich des Energiespeichers – Gasthaus „Hinterwirt“ vorübergehend geschlossen
Übersee. Am Donnerstagnachmittag (17. April) wurden gegen 16:22 Uhr zunächst die Feuerwehren Übersee und Grassau in die Dorfstraße alarmiert. Gemeldet war ein Kellerbrand im dortigen Gasthaus „Hinterwirt“. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen Flammen aus dem Keller des Hauses. Da im Keller ein Energiespeicher der Photovoltaikanlage betroffen war, entwickelte sich im weiteren Verlauf ein komplexer Feuerwehreinsatz der bis etwa 23:00 Uhr dauerte. Auf Grund der Rauchentwicklung wurde vorsorglich eine Bevölkerungswarnung veranlasst. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Was zu dem Feuer geführt hat, ist nun Bestandteil der kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Eine erste Schadensschätzung geht von einem niedrigen sechsstelligen Betrag aus.
„Unser vorrangiges Ziel war zunächst die Brandausbreitung auf die oberen Etagen zu unterbinden“, betont Einsatzleiter Lucas Geppert im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein und ergänzt, „binnen weniger Minuten zeigte der massive Löschangriff von außen sowie durch Atemschutzgeräteträger im Keller Wirkung“. Der eigentliche Brand war nach etwa 15 Minuten unter Kontrolle. Bis auf eine geringfügige Rauchausbreitung innerhalb des Hauses, konnte der Schadensbereich auf die Kellerräumlichkeiten begrenzt werden.
Die Löschwasserversorgung war durch die Tanks der Löschfahrzeuge sowie das Hydrantennetz sichergestellt. Zur Unterstützung wurden darüber hinaus noch die Feuerwehren Marquartstein und Staudach-Egerdach nachalarmiert. Insbesondere waren Atemschutzgeräteträger gefordert, die für die Arbeiten im Gebäude eingesetzt waren. Während der etwa siebenstündigen Einsatzphase kamen mehr als 30 Einsatzkräfte unter Atemschutz zum Einsatz.
Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein aus Feuerwehrsicht komplexer Einsatz. Durch die chemischen Reaktionen der Batterien konnte die Rauch- und Hitzeentwicklung nicht ohne weiteres gestoppt werden. Deshalb hat man sich entschieden, die einzelnen Zellen aus dem Keller zu bergen, um sie anschließend in einem Wasserbad über längere Zeit kühlen zu können. Zur Bergung der Bauteile kamen erneut Atemschutzträger in sogenannten „leichten Chemikalienschutzanzügen“ zum Einsatz.
Nach dem die Batterieteile erfolgreich geborgen waren, wurden sie in einem wassergekühlten Behälter zu einer Spezialfirma nach Siegsdorf gebracht. Dort wurde noch die Feuerwehr Siegsdorf verständigt, die vor Ort die Kühlarbeiten durchgeführt hat. Das Löschwasser wurde in Tanks zwischengelagert und wird ebenfalls der Entsorgung zugeführt.
Auf Grund der Rauchentwicklung wurde eine Warnung für einen Teilbereich der Gemeinde Übersee herausgegeben. Die Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Diese Warnung konnte gegen 21 Uhr aufgehoben werden. Seitens der Gemeinde Übersee machte sich die 2. Bürgermeisterin Margarete Winnichner vor Ort ein Bild von den Arbeiten und das Geschehen.
Die siebenköpfige Pächterfamilie konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Darüber hinaus beherbergten sie sieben Urlaubsgäste in den Gästezimmern. Diese waren zum Zeitpunkt des Brandes jedoch nicht in den Wohnungen. Für sie wurden bereits Ersatzunterkünfte organisiert.
Seitens der Feuerwehren Übersee, Grassau, Staudach-Egerdach, Marquartstein und Siegsdorf waren etwa 100 Einsatzkräfte vor Ort. Der Kreisbrandinspektor Rupert Kink sowie der zuständige Kreisbrandmeister Thomas Mayr, standen der Einsatzleitung beratend zur Seite. Darüber hinaus waren Hubert Hobmaier und Wolfgang Gasser als Pressebetreuer sowie für die Einsatzdokumentation im Einsatz.
Lobende Worte findet der Einsatzleiter gegenüber den beteiligten Feuerwehren und allen anderen Helfern, „trotz dieser herausfordernden Einsatzsituation mit den Energiespeichern konnte durch das zielgerichtete und strukturierte Handeln der Schaden begrenzt werden“, so seine Einschätzung unmittelbar nach Einsatzende.
Der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes war mit zwei Rettungswagenbesatzungen, einem Einsatzeiter Rettungsdienst sowie einer Schnellen-Einsatzgruppe „Transport“, besetzt mit Einsatzkräften aus Grassau und Reit im Winkl mit insgesamt elf Einsatzkräften vor Ort. Diese mussten glücklicherweise nicht eingreifen, verletzt wurde niemand.
Beamte der Polizeiinspektion Traunstein haben den Sachverhalt aufgenommen. Die Ermittlungen zur Brandursache wird der Kriminaldauerdienst der Polizei in Traunstein übernehmen. Eine erste Schätzung der Schadenshöhe geht von einem niedrigen sechsstelligen Betrag aus. Hob
Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder
Wolfgang Gasser
Kreisfeuerwehrverband Traunstein