31.12.2024
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„Ein Jahr im Zeichen der Jugendförderung“

Dienstversammlung der Kommandanten – Mehrere große Einsätze im Landkreisnorden

Pittenhart. Hinter den Feuerwehren liegt ein Jahr mit mehreren Jugendgroßveranstaltungen aber auch im Einsatzwesen hatten die Feuerwehren im Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 4“, also im nördlichen und westlichen Landkreis, alle Hände voll zu tun. Im Rahmen einer Dienstversammlung kamen die Kommandanten aller Feuerwehren im Kirchenwirt Pittenhart zusammen, um eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten. Dabei konnten sie sehr erfreuliche Zuwachsraten im Jugendbereich aber auch bei den aktiven Helfern zur Kenntnis nehmen.


„Im Einsatzdienst hatten wir dieses Jahr alle Hände voll zu tun“, betonte Kreisbrandinspektor Josef Egginger in seinem Jahresrückblick. Neben zahlreichen Bränden wie dem Feuer auf einem holzverarbeitenden Betrieb im Seeoner Ortsteil Leiten waren die Feuerwehren unter anderem bei einem Brand einer Ballenpresse auf einem Feld bei Emertsham gefordert. Großalarm wurde auch in einem Recyclingbetrieb in Trostberg ausgelöst. „In Heiligkreuz wurde darüber hinaus ein Übungstag mit vielen unterschiedlichen Einsatzszenarien durchgeführt“, informierte Josef Egginger.


Einen weiteren Schwerpunkt legten die Feuerwehren in diesem Bereich auf die Ausbildung der Nachwuchskräfte. In Albertaich und Oberfeldkirchen konnte jeweils ein „Basismodul“ der Grundausbildung abgehalten werden. Ein Abschlussmodul wurde jeweils in Engelsberg und Waldhausen durchgeführt. Für die Anwendung der digitalen Funktechnik wurden rund um das Feuerwehrhaus in Engelsberg zwei Module „Digitalfunk“ durchgeführt.


Rund 100 Einsatzkräfte haben während des laufenden Jahres ein Leistungsabzeichen abgelegt. Dabei traten sieben Gruppen im Bereich „Löschwesen“ und fünf Gruppen im Bereich der „Technischen Hilfeleistung“ an. 22 Feuerwehranwärter aus drei Feuerwehren haben das Jugendleistungsabzeichen erworben. Erfreut zeigte sich der Kreisbrandinspektor über die Tatsache, dass gleich vier neue Schiedsrichter hinzugekommen sind. Florian Mayer (Trostberg), Robert Urbauer (Waldhausen) Andreas Kaltenhauser (Schnaitsee) und Helmut Müller (Pittenhart) verstärken zukünftig das „Schiedsrichterteam“.


In Seeon nimmt das neue Feuerwehrhaus bereits Gestalt an und der Spatenstich für das neue Gerätehaus in Emertsham erfolgte ebenfalls vor einigen Wochen. „Neue Fahrzeuge wurden in der letzten Zeit keine in Dienst gestellt“, informierte Josef Egginger die anwesenden Kommandanten.


Sehr erfreuliche Zahlen hatte Kreisbrandrat Christof Grundner im Gepäck. „Da wir landkreisweit bei den Aktiven einen Zuwachs von 89 Einsatzkräften zu verzeichnen haben, hat sich die Gesamtzahl der ehrenamtlichen Helfer auf 4.851 Frauen und Männer erhöht“, betonte Christof Grundner. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den derzeit 972 Feuerwehranwärtern. Dies ist ein Anstieg von 82 Buben und Mädchen in den Reihen der Feuerwehren im Landkreis Traunstein. „Die Feuerwehr wird in Zukunft weiblicher“, betonte der Kreisbrandrat, „denn beim Nachwuchs liegt der Frauenanteil bei 48 Prozent“.


Bei den Kinderfeuerwehren sind die Mädchen sogar statistisch mit fast 57 Prozent in der Mehrheit. In den Kinderfeuerwehren werden derzeit rund 200 Buben und Mädchen spielerisch an die „Feuerwehrwelt“ herangeführt. „Mit 1.024 Kindern und Jugendlichen in unseren Reihen sind wir gut aufgestellt, dennoch müssen wir am Ball bleiben, damit uns der Nachwuchs auch bei der Stange bleibt“, appellierte der Kreisbrandrat an die Kommandanten.


Neben der Jugendausbildung und einem abwechslungsreichen Freizeitangebot in den Feuerwehren unterstützt auch der Kreisfeuerwehrverband Traunstein die Feuerwehren nach Kräften. Als „Highlight des Jahres“ bezeichnete Christof Grundner die beiden Jugendveranstaltungen in Seebruck. Neben dem Tag der Jugendfeuerwehr mit etwa 500 Teilnehmern und dem Jugendzeltlager, an dem sich rund 300 Nachwuchskräfte beteiligten, wurde in Tacherting zum ersten Mal in der Geschichte des Landkreises der oberbayerische Bezirksentscheid des Bundeswettbewerbes der Jugendgruppen durchgeführt.


„Wir Feuerwehren werden immer mehr mit Unwettereinsätzen konfrontiert“, stellte der Kreisbrandrat fest. Aus diesem Grund hat man nun eine Sammelbeschaffung sogenannter Notdächer angestoßen, die beispielsweise nach einem Hagelschlag die Dachhaut abdichten. „Viele erinnern sich sicherlich noch an den schweren Hagelschaden in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmischpartenkirchen, von dem ganze Ortschaften betroffen waren“, reflektierte er und betonte, „wir müssen uns darauf einstellen, dass die Wetterextreme zunehmen werden“.


In einer Landesbeschaffung werden die Landkreise des Leitstellenbereichs Ingolstadt sowie Traunstein mit einer umfangreichen Ausrüstung zur Ölwehr durch den Freistaat Bayern ausgestattet. Im Landkreis Traunstein wird deshalb in den kommenden Wochen und Monaten ein neuer Kommandowagen und ein Einsatzleitfahrzeug erwartet. Zusammen mit dem Mannschaftstransportfahrzeug, dass der Landkreis Berchtesgadener Land bereits erhalten und bei der Feuerwehr Laufen im Löschzug Leobendorf stationiert hat, bildet dies die Führungskomponente.


Viel Bewegung ist auch im Ausbildungsbereich des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Speziell für die Feuerwehren die bei Einsätzen an einem der drei Tunnelanlagen in Ruhpolding, Surberg oder Altenmarkt beteiligt sind, wurde ein spezielles Lehrgangsangebot entwickelt. Besonders erfreut zeigten sich die Verantwortlichen rund um den Fach-Kreisbrandmeister Florian Ettmayr mit der Tatsache, dass man im Lehrgangsangebot auch wieder eine Ausbildung zur Absturzsicherung anbieten kann.


Fachbereichsleiter Rupert Kink informierte, dass die Mitstreiter im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung eine Empfehlung erarbeitet haben, die als Mindestausrüstung für jede Feuerwehr angesehen wird. Neben den passenden Armaturen speziell für diese Einsatzzecke soll für den gesamten Landkreis ein Netzwerk an sogenannten „Kreisregnersystemen“ gespannt werden. „Mit diesen Sprinklern können wir eine Brandausbreitung schnell und über längere Wegstrecken unterbinden“, betone Rupert Kink und ergänzte „es ist aber nötig, dass wir diese Ausrüstung im Schadenfall schnell vor Ort haben“.


Nach rund zwei Stunden konnte Kreisbrandinspektor Josef Egginger, der zusammen mit den beiden Kreisbrandmeister Alexander Heide und Martin Hochreiter zur Versammlung geladen hatte, feststellen, „hinter uns liegt ein Jahr der Jugendförderung und nun freuen wir uns auf einen besinnlichen Jahresabschluss am 20. Dezember bei der Übergabe des Friedenslichtes in der Stiftskirche Tittmoning“. Hob

Text und Bilder (Teils Archiv)
Hubert Hobmaier, Anita Mußner
Kreisfeuerwehrverband Traunstein