05.01.2025
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Garagenbrand in Oderberg macht Großalarm erforderlich

Rund 150 Einsatzkräfte vor Ort – Eine Person leicht verletzt

Traunreut, Traunwalchen. Am Samstagabend (4.1.) wurden die Feuerwehren Traunwalchen, Matzing und Traunreut gegen 20:30 Uhr mit dem Einsatzstichwort „B3 – Garagenbrand“ in den Zaunäckerweg im Traunwalchner Ortsteil Oderberg alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand dort eine Doppelgarage in Vollbrand und die Flammen haben bereits damit begonnen, auf die Fassade beziehungsweise den Dachstuhl des in Holzständerbau errichteten Wohnhauses über zu greifen. Deshalb wurde die Alarmstufe auf „Großbrandalarm“ erhöht. Ein Mann wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, weil er Rauchgase eingeatmet hatte. Die Ursache des Brandes wird derzeit von den Brandfahndern der Kriminalpolizei ermittelt. Die Schadenshöhe dürfte deutlich im sechsstelligen Bereich liegen.


„Bei unserem Eintreffen stand die Garage in Vollbrand“, erklärt Einsatzleiter Manfred Heisler von der Feuerwehr Traunwalchen und ergänzt, „die meterhohen Flammen haben bereits damit begonnen auf die Hausfassade und den Dachstuhl des unmittelbar angrenzenden Wohnhauses überzugreifen“. Deshalb war zunächst das oberste Ziel der Feuerwehren, die Brandausbreitung auf das Gebäude zu verhindern. „Ich bin sehr froh über die Tatsache, dass wir in einem Kraftakt die Flammen rechtzeitig stoppen konnten und nach derzeitigen Erkenntnissen lediglich die Fassade in Mitleidenschaft gezogen wurde“, so der Einsatzleiter.


Da schnell klar war, dass die alarmierten Kräfte auf Grund der Größe des Feuers nicht ausreichen werden, wurde umgehend eine Alarmstufenerhöhung auf „B4 - Großbrandalarm“ veranlasst und die Feuerwehren Stein, Pierling und Traunstein nachalarmiert. Gleichzeitig begannen die Einsatzkräfte einen umfangreichen Löschangriff aufzubauen und haben neben den Löschwassertanks der Feuerwehrfahrzeuge insgesamt vier Hydranten in Betrieb genommen, um ausreichend Löschwasser bereitzustellen. Außerdem wurde eine Drehleiter in Stellung gebracht, um die Löscharbeiten von oben zu unterstützen.


Auf Grund der Rauchentwicklung war an der unmittelbaren Einsatzstelle der Atemschutz zwingen erforderlich. Dafür waren während des Einsatzes und für die Nachlöscharbeiten etwa 20 Trupps (40 Einsatzkräften) nötig. An der Einsatzstelle wurde deshalb an den Gerätewagen Atemschutz aus Traunstein und Traunreut eine Atemschutzsammelstelle gebildet, um die Atemschutzkräfte zu koordinieren.


Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis die Feuerwehrleute die Flammen so weit zurückdrängen konnten, dass die Einsatzleitung „Feuer unter Kontrolle“, an die Integrierte Leitstelle Traunstein melden konnte.


Auf Grund des Flammenaufschlages an der Hauswand, war es erforderlich, dass auch in Teilen die hölzerne Fassadenschalung des Wohnhauses geöffnet werden musste. Für diese Tätigkeiten kamen mitunter weitere Atemschutzgeräteträger zum Einsatz. Mit dieser Maßnahme wurde sichergestellt, dass sich keine unentdeckten Glutnester in der Gebäudeisolierung gebildet haben. Die Bretter mit Brechwerkzeug zu lösen war dabei reine Handarbeit und eine sehr schweißtreibende Arbeit.


Das Eigentümerehepaar war zum Zeitpunkt des Brandausbruches nicht zu Hause. Die Nachbarn haben das Feuer bemerkt und die Rettungskette in Gang gesetzt. Gleichzeitig haben sie erste Löschversuche mit Feuerlöschern unternommen, um die Flammen in Schach zu halten. Dabei hat ein Nachbar Brandrauch eingeatmet und wurde nach einer ersten Behandlung vor Ort ins Krankenhaus Trostberg gebracht. Dieses konnte er nach einer umfassenden Untersuchung noch in der Nacht wieder verlassen.


Seitens des Rettungsdienstes war das Bayerische Rote Kreuz mit einem Rettungs- und einem Krankentransportwagen sowie einem Notarzt, dem Einsatzleiter Rettungsdienst und einem Führungsassistenten im Einsatz. Darüber hinaus wurde eine Schnelleinsatzgruppe „Transport“ hinzugezogen. Insgesamt waren 13 Rot-Kreuz-Helfer vor Ort. Auf Grund der aufwendigen und lange andauernden Löscharbeiten wurde der Malteser Hilfsdienst aus Traunstein nachgefordert. 13 Helfer haben sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte verantwortlich gezeigt.


Gegen 23:30 Uhr waren die Arbeiten so weit abgeschlossen, dass die Aufräumarbeiten eingeleitet werden konnten und erste Einheiten aus dem Einsatz entlassen wurden. Gegen 2 Uhr konnte dann auch die Feuerwehr Traunreut ihren Einsatz beenden. Eine Löschfahrzeugbesatzung der Feuerwehr Traunwalchen blieb noch bis 7 Uhr (5.1.) als Brandwache vor Ort.


Die Feuerwehren waren mit etwa 120 Einsatzkräften vor Ort. Zur Unterstützung der Einsatzleitung waren Kreisbrandinspektor Martin Schupfner und Kreisbrandmeister Albert Rieder an den Brandort geeilt. Der Fach-Kreisbrandmeister Stefan Thurner hat die Koordination der Atemschutzsammelstelle übernommen und die Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein war mit Fach-Kreisbrandmeister Hubert Hobmaier und der Bereichspressebetreuung Stefan Lohwieser zur Unterstützung im Einsatz.


Zur Dokumentation war die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung alarmiert worden. Ebenso im Einsatz war der Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) aus Traunreut. Die Polizei war mit einer Streifenbesatzung im Einsatz. Die Ermittlungen zur Brandursache haben nun die Beamten der Kriminalpolizei Traunstein übernommen. Eine exakte Einschätzung der Schadenshöhe ist seitens der Feuerwehr nicht möglich, der Schaden dürfte allerdings deutlich im sechsstelligen Bereich liegen.


Auf Grund der winterlichen Verhältnisse wurde außerdem der Bauhof der Stadt Traunreut verständigt, da sich durch das Löschwasser schnell Eisschichten bildeten. Ein Mitarbeiter hat die Einsatzstelle deshalb abgestreut. Außerdem waren Vertreter des Energieversorgers vor Ort, um das Gebäude stromlos zu schalten.


Die Garage wurde bei dem Feuer vollständig zerstört, ebenso ein in der Garage abgestelltes Auto und zwei Motorräder. Ein weiteres Fahrzeug war vor dem Gebäude abgestellt. Dieses wurde ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Holzschalung des Wohnhauses wurde zwar in Mitleidenschaft gezogen, dennoch konnte nach derzeitigen Erkenntnissen ein größerer Schaden am Wohngebäude verhindert werden.


„Ich bin mit der Tatsache sehr zufrieden, dass es uns in letzter Sekunde gelungen ist die Ausbreitung des Feuers auf das Wohnhaus zu unterbinden“, so das erste Fazit des Einsatzleiters Manfred Heisler, der neben dem professionellen Einsatz der Floriansjünger insbesondere die Nachbarn lobt. „Nicht nur das sie zu Beginn schnell und richtig reagiert haben, sondern auch weil sie uns bei der Anfahrt perfekt eingewiesen und uns darüber hinaus während des Einsatzes mit warmen Getränken versorgt haben“. Hob

Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Stefan Lohwieser und Albert Rieder, Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Feuerwehr Traunreut