02.06.2024
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„Region kommt insgesamt glimpflich davon“

Etwa 100 Einsätze der Feuerwehren am Wochenende – Brenzliche Stunden in Pittenhart

Landkreis Traunstein. Anders als in vielen anderen Regionen kam der Landkreis Traunstein wegen des Hochwassers insgesamt glimpflich davon. Die heimischen Feuerwehren mussten in den vergangenen Tagen etwa 100-mal ausrücken, um vollgelaufene Keller auszupumpen, Bäume von Straßen zu beseitigen oder Wohn- und Gewerbegebiete vor dem Wasser zu schützen. In Pittenhart drohte zwischenzeitlich Oberflächenwasser in einem größeren Rahmen in mehrere Gewerbebauten einzudringen, hier waren die Pumpen stundenlang im Dauereinsatz.


„Aus jetziger Sicht hatten wir sehr viel glück und sind in der Region glimpflich davongekommen“, so das Fazit des stellvertretenden Kreisbrandrates Günter Wambach und ergänzt, „dass derzeit weder größere Schäden gemeldet wurden oder Menschen zu Schaden kamen“. Noch sind nicht alle Einsätze seitens der Feuerwehren erfasst, insgesamt dürften die heimischen Feuerwehren in den letzten Tagen zu etwa 100 Einsätzen ausgerückt sein.


Am meisten betroffen waren die Gemeinden Schnaitsee und Pittenhart. Dort mussten die gemeindlichen Feuerwehren Schnaitsee und Waldhausen mehrmals ausrücken. In Pittenhart stand das Gewerbegebiet „Am Bahnhof“ fast vollständig unter Wasser und suchte sich seinen Weg in mehrere Firmen- und Wohnhäuser. Die örtliche Feuerwehr wurde dabei von der Feuerwehr Kienberg unterstützt, die mit zahlreichen Pumpen große Mengen des Wassers aus diesem Bereich in den „Wabach“ gepumpt haben.


Vor Ort hatte Kommandant Florian Niedermeier unterstützt von Kreisbrandmeister Martin Hochreiter die Einsatzleitung. Sicherheitshalber wurde am gestrigen Samstag in den späten Nachmittagsstunden die Führungsstelle „Alz“ in Trostberg besetzt und ein Hochleistungspumpenzug der Feuerwehren Emertsham, Trostberg und Schnaitsee nach Pittenhart entsandt. Gleichzeitig wurden in den umliegenden Gemeinden die Sandsackbestände abgefragt, um im Falle größerer Überschwemmungen schnell über ausreichende Stückzahlen verfügen zu können.


Mit dem Rückgang der Regenmengen und den Maßnahmen der Feuerwehr sowie mit Unterstützung eines Baggers entspannte sich über die Nacht die Lage vor Ort. Die Hochleistungspumpe musste nicht zum Einsatz kommen. „Zwischenzeitlichen haben wir rund 8.000 Liter Wasser pro Minute weggepumpt, um größere Schäden zu verhindern“, informiert Kreisbrandmeister Martin Hochreiter und ergänzt „mit der Hochleistungspumpe hätten wir die Minutenleistung nochmals um 15.000 Liter erhöht“.


Gegen 18:30 Uhr wurde am gestrigen Samstag die Feuerwehr Fridolfing wegen eines umgestürzten Baumes in den Ortsteil Hilzham alarmiert. Ebenfalls wegen eines umgestürzten Baumes musste die Feuerwehr Tittmoning um 20:39 Uhr ausrücken. Die Einsatzkräfte aus Palling wurden gegen 21:30 Uhr alarmiert, weil im Ortsteil Polsing ein Fahrzeug einen Motorschaden hatte und Betriebsmittel ausgelaufen sind. Auf der Strecke zwischen Vachendorf und Hasperting war ein Baum umgestürzt. Um 23:16 Uhr rückte die Feuerwehr Vachendorf aus, um das Hindernis zu beseitigen.


Der erste Alarm am Sonntag ereilte die Aktiven der Feuerwehr Kammer gegen 9:30 Uhr. In ein Wohnhaus an der Balthasar-Permoser-Straße ist Grundwasser eingedrungen. Den Einsatzkräften gelang es, den Wassereintritt zu stoppen und mittels Pumpen und Wassersauger Wasser aus dem Keller zu entfernen. Gegen 11:50 Uhr wurden die Feuerwehren Eisenärzt und Siegsdorf in den Ortsteil Hörgering alarmiert. Gemeldet war eine Rauchentwicklung in einem Wohnhaus. „Wir mussten glücklicherweise nicht eingreifen, weil dort lediglich ein Pizzaofen eingeheizt wurde und es zu einer Rauchentwicklung kam“, informierte Kommandant und Einsatzleiter Klaus Pertl.


Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes für die Region wurde mittlerweile aufgehoben. „Wir hoffen, dass dies nun das Ende eines arbeitsreichen Wochenendes für die heimischen Feuerwehren ist“, beton Günter Wambach verbunden mit der Hoffnung, dass auch die bestehende Gewitterneigung zu keinen weiteren Einsätzen führt. „Dennoch sind die Feuerwehren im Landkreis Traunstein zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit, um im Ernstfall den Bürgerinnen und Bürgern zu helfen“, so der stellvertretende Kreisbrandrat. Hob

Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Feuerwehren Palling, Siegsdorf, Kienberg, Kammer, Vogling
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